(Im)materielle Verbindungen
Das ist es! (H)eureka! Genau das habe ich gesucht.
Verantwortlich für diesen Enthusiasmus sind die Eureka-Hocker. Alles sitzt und passt perfekt – ineinander, aneinander, zueinander. Und erklärt den Bezug zu Archimedes und seinem begeisterten Ausruf. (Unter)sucht und gefunden! Das Kombinieren der Hocker kann zu überraschenden Ergebnissen führen. Eureka spielt mit der Mehrdeutigkeit von (im)materiellen Verbindungen: von konstruktiv bis kommunikativ.
Eureka wurde von Nonah Wouters entworfen. Das Objekt spricht für sich: Man sieht es, versteht es und nutzt es. Die Hocker laden zu Interaktivität ein. Es entsteht ein Band zwischen dem Möbelstück und dem Benutzer.
Das Design mag einfach erscheinen, die Konstruktion ist ein Musterbeispiel für traditionelles, fachmännisches Können. Die Hocker sind mit Zapfenverbindungen ineinandergefügt und werden mit Schwalbenschwanzverbindungen aneinandergereiht. Man kann sie in alle Richtungen aneinanderfügen: Seite an Seite, im rechten Winkel zueinander bis hin zu einer endlosen Bank. Ein spezielles Eckelement macht verschiedene Verbindungen möglich. Wie wollen Sie sitzen, den Raum nutzen? Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sie auch zu Nachtkonsolen und Bücherregalen in die Höhe wachsen können. Heureka!
Der handwerkliche Ansatz beweist auf mehreren Ebenen seine Stärke. Jeder Hocker ist aus einem einzigen Holzbrett mit Gehrung zugesägt. Somit entsteht nur minimaler Holzabfall. Die Maserungen laufen ohne Unterbrechung durch, quer über alle Verbindungen hinweg. Verwendet man mehrere Exemplare nebeneinander, läuft das natürliche Muster quasi endlos weiter. Handwerk, Nachhaltigkeit und Ästhetik gehen Hand in Hand.
Daher die Entscheidung für Kiefernholz mit seinem expressiven Charakter, den geflammten Maserungen, den Astlöchern und Farbschattierungen. Im Laufe der Zeit kann man beobachten, wie das Holz stets lebendiger wird. Zudem ist Kiefernholz nachhaltig und bezahlbar. Später hat Nonah in einem Baumarkt Fraké entdeckt: eine exotische Holzart aus Westafrika mit einer natürlichen gradlinigen bis wellenförmigen Maserung. Hie und da findet man bei Fraké Harznester. Warum die natürlichen Unvollkommenheiten zu Schönheitsfehlern erklären? Sie verstärken gerade den dekorativen Charakter, den haptischen Reiz, den Bezug zum Möbelstück! Man sieht es und fühlt es und NUTZT es.